Traumasensible Psychotherapie berücksichtigt speziell die Erfahrung mit schweren, unverarbeiteten, problematischen Ereignissen, die noch nachhaltig im Körper, im Nervensystem bestehen und Symptome (z.B. Depressionen, emotionale Taubheit, Schlafstörungen, Überregbarkeit, Ängste, Dissoziationen) verursachen. Dies können körperliche, aber auch emotionale Verletzungen sein, vor denen wir uns nicht schützen konnten. Trauma entsteht dann, wenn das Nervensystem auf  Grund des Ereignisses (zu schnell, zu heftig, zu überwältigend) nicht in der Lage war, die gesunden organismischen Reaktionen (Kampf- oder Fluchtreaktion) bereit zu stellen und die Situation zu regulieren/zu verarbeiten.

 

Ein Trauma kann aus frühen Bindungserfahrungen erwachsen (z.B. Vernachlässigung, Verlassenwerden) und/oder nach Lebensereignissen entstehen, die für uns zu überwältigend waren, so dass wir sie nicht verarbeiten konnten.

Diese unverarbeiteten traumatischen Ereignisse bleiben so im Körper, im Nervensystem gespeichert.

Man kann sagen, das Erleben der Bedrohung ist im Körper, in tieferen Hirnstrukturen "eingefroren" oder stecken geblieben, weil in der Gefahrensituation eine Verarbeitung im Sinne von Kampf- oder Fluchtreaktion nicht möglich war. Man spricht auch von einer biologisch unvollendeten Reaktion. Über verschiedene Methoden und Techniken, verbunden mit einem grundsätzlichen Wissen um die speziellen Erfordernisse nach solchen Erfahrungen (Sicherheit, Vertrauen) kann eine Stabilisierung und Verarbeitung traumatischer Erfahrungen möglich werden.